Geschichten aus dem Katzenalltag,
verfasst von Antje Zott

    Der erste Wurf ist im Züchterleben immer etwas ganz besonderes. Umso mehr freut es uns, das unsere ersten Kinder Wonko (Aramis) und Aimee nun bei so lieben Menschen leben, die uns regelmäßig über den neuesten Unfug auf dem Laufenden halten. An dieser Stelle wollen wir alle an den Geschichten aus dem Leben von Wonko und seinen Katzengefährten der Main Coon-Dame Dodo und dem Norwegerkater Loco teilhaben lassen, die so treffend und lustig von seiner Dosenöffnerin für uns beschrieben werden!

     

    • Hungersnot:

      ... Das kennen Sie ja sicher auch: früh halb vier, man liegt noch in süßem Schlummer, bewegt sich allmählich die vorhandene Katzenpopulation in Richtung Schlafgemach, und dann häufen sich die Fälle, daß HIER ein pelziger Fettklops vom Regal auf Mamas Füße purzelt und DA ein übergewichtiger Minifant strampelnd die Bettstatt erklimmt: "Huch, pardon, ich kam gerade zufällig vorbei - ach, der untere Bauch war Deiner ...?", und ein weiteres plüschiges Etwas läßt sich mit einem formvollendeten Seufzer direkt auf den zehn Quadratzentimetern vor Gesicht und Nase des Schlaftrunkenen nieder und tritt sich an den umliegenden Körperteilen eine Kuhle zurecht; im Hintergrund sind irgendwelche anderen Tunichtbolde dabei, ein unanständiges Burschenschaftslied achtstimmig darzubieten ... Wieviele Katzen HABEN wir eigentlich ... ?
      Erhebt man sich dann bar jeder Anmut, um wohl oder übel den Tag zu beginnen, dann ist die Begeisterung groß: hurra, Frühstück! - Und eine fröhlich mitjohlende Troika stolziert mit hoch erhobenen Puschelschwänzen (und IMMER einen Tick langsamer, als man selbst unterwegs ist) sowie Schulter an Schulter in die Küche. Dort muß das Familienoberhaupt so schnell wie möglich drei Sheba-Portionen (egal welche, Hauptsache VIEL und mit Soße!!) auf drei Näpfe verteilen und, über herumwuselnde Gierschlünde stolpernd, die Portionen GLEICHZEITIG kredenzen. Wonko kriegt nämlich ZUERST, und Loco kriegt AUCH zuerst, und Patentante Dodo kriegt SOWIESO zuerst. - Ist dieser Balance-Akt überstanden, geht die Geräuschkulisse in emsiges Schmatzen über - der Ober-Affe ist nunmehr entbehrlich und darf sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmern.

      Heute aber war alles anders. Der silbergraue, dickpelzige Pracht-Waldkater Loco muß zum Tierarzt, weil er Zähnchenprobleme hat und eine beginnende Parodontitis; für die Vollnarkose muß er nüchtern sein. Also wurden gestern abend Punkt achtzehn Uhr die Royal-Canin-Schüsselchen in unerreichbaren Regalhöhen verstaut (TEURE Tiere, was?, aber was tut man nicht alles!). - Anfangs fiel das der Meute gar nicht auf, und die wohlgerundeten Katzenfellchen lagen wie die Plumpsäcke schläfrig in der Gegend rum wie sonst auch immer - Hauptsache mitten im Wege.

      Aber heute früh wurden sie doch etwas stutzig. Die Alpha-Tante latschte zwar in die Küche wie sonst auch immer - singende Troika vorneweg wie sonst auch immer -, aber dann erschienen KEINE Futternapfs auf der Bildfläche wie sonst auch immer!! - Oberaffe setzte lediglich Teewasser auf - und verschwand abgewandten Gesichtes wieder aus dem Speisetempel! - Dem Dreigespann fiel je ein Unterkiefer runter, das Johlen verstummte, und verblüfft glotzte die Belegschaft in den leeren Eßbereich.
      Hu, aber dann ging's los! WONKO der Große und Schreckliche jammerte mit durchdringendem Kinderstimmchen, machte die grööööößten flehenden Kinderkulleraugen, schmiß sich alle drei Schritte auf den Boden und wogte verführerisch mit den Speckfalten. - LOCO, der Weiße Riese, hielt unverwandt den seelenvollen Märtyrerblick nach oben gerichtet und umschnürte buckelnd und schmeichelnd in immer engeren Spiralen meine Füße, und Maine-Coon-Patentante DODO baute sich vorwurfsvoll vor mir auf und machte " ...!!!!....". (Nein, nicht bloß "...!..." wie sonst immer - in besonders dringenden Fällen macht sie "...!!!!...".) Es zerreißt einem das Herze!

      Au weia, und nun ist natürlich bis nachher, wenn wir mit Loco zum Doktor fahren, Bambule. Wonko der Große und Schreckliche liegt mürrisch im Flur umher und kaut demonstrativ an einem hervorstehenden Zipfel der Maisstrohmatte, - Loco hat vorhin noch hoffnungsvoll auf meinem Kontrabaß gespielt (er klettert da gerne hoch bis zum Wirbelkasten hoch und betrachtet sinnend die Gegend), aber mittlerweile hat er sich beleidigt auf den Balkon zurückgezogen und starrt finster in den Regen, und was Dodchen ist, die redet kein Wort mehr mit mir, sondern liegt mit empört gesträubten Schnurrbart auf dem Stubentisch und wendet mir den dicken Hintern zu.

      Das Leben ist wirklich nicht immer leicht - das hat schon Karl May gesagt! * GRÖÖÖÖHL *


    • Freßsack:

      Daß Wonko der Große und Schreckliche in langen und gründlichen Studien festgestellt und bewiesen hat, daß das Universum per se eßbar ist (bloß Trockenkatzenfutter ist etwas bäh), wissen Sie ja vielleicht inzwischen. Von sowas Profanem wie Gurkenschalen, Käsestückchen, Salzstangen, Brokkoli, Rosinen und Brotkrumen wollen wir ja gar nicht mehr reden.
      Aber gestern hat er doch übertrieben, meinen indianischen Medizinbeutel gemopst und die Lederschnur davon gefressen. Dann ging er kleinlaut schlafen, und heute morgen ist er geplatzt. Man glaubt gar nicht, wieviel "Bremsspur" so ein einzelner Kater auf Teppichböden und Bodenfliesen verteilen kann! - Der sah, pardon, hintenrum aus wie ein Schwein - zum Glück war es diesmal NICHT der weiße, seidenhaarige und langpelzige Kater Loco -; also mußte ich das Unglückshuhn mal kurzzeitig aussperren, die übelste Spur mit scharfer Seifen-und-Essig-Lösung beseitigen, eine flache Wanne mit Shampoo-Schaumbad (und etwas Fit) füllen, na, und dann: 'ne Katze BADEN!! - Da kann man aber zeigen, daß man das Alpha-Tier ist!
      Half aber nichts - die Sch... und die halbverdauten Lederriemenreste mußten ja raus aus den Pelzhosen. Ging auch ganz gut, obwohl die nasse Ratte krisch und jampelte -; aber das muß das Boot abkönnen! Dann wurde er mit einem älteren Badetuch abgerubbelt (dieses flog danach in den Müll) und durfte schließlich, optisch rapide abgemagert, auf den Katzenbaum verschwinden, wo er die nächsten anderthalb Stunden mit Putzen verbrachte. - Danach war alles wieder gut.

    • Arabische Kampfpirouette:

      ... Gerade hab ich für mein hilfloses Kind (der baumlange mittzwanzigjährige Mathestudent) ein paar Wurstbrote geschmiert und wurde tatkräftig von Wonko dem Großen und Schrecklichen unterstützt, welcher um mich herum das niedliche Katzenballett "Tanzen und Springen, Singen und Klingen" aufführte und zwischendurch - merke auf, ehrfürchtige Welt! - den präzisen Nachweis der physikalischen Grund-Einheit "1 WON" lieferte: das ist nämlich präzise die Zeitspanne, in der etwas Eßbares vom Küchentisch fällt, aber den Fußboden NICHT erreicht, weil WONKO angepfiffen kommt und es geschnappt hat. ...

    • Wonko der Große und Schreckliche:
    • Aramis

      ... bin soeben aus dem Garten heimgekehrt - daselbst "Blumengrüße" (lebendige Katzenminze!) eingesackt - voller Erfolg gewesen! Sofort bei Wohnungseintritt drei Katzennasen am "Rentnermercedes" gehabt, die deutlich zu verstehen gaben: da stimmt doch was nicht. Aber was bloß? - Und dann die Begeisterung! - Seitdem galoppelt Loco, der weiße Kater, auf zwanzig Zehenspitzen und mit Buckelchen & Puschelbürste durch sämtliche Räume (und klonkt gegen verschlossene Türen), Wonko, der bekloppte Kindertiger, macht eine ernsthafte Nackenmähne und übt "spanischen Tritt" an dem Krautbündel im Wassereimer - und Dodo ist bereits blau und schmust mit dem Kratzbaum. Herrlich! ...

       

    • Weißer Riese oder Das Kater:

      ... nun ist es leider passiert, und Wonkos Nennbruder Loco, dieser prachtvolle Silberling, kann nicht mehr zur Zucht verwendet werden - ach, eine blöde OP, aber was will man machen - der Gestank überbordet halt irgendwann mal! Und wenn er schon dauernd "Rubbeldiekatz" auf Wonko spielt, dann wird's eben leider Zeit. - Also, alles gut überstanden; die Narkose hat länger als gedacht nachgefuselt, aber ich hab den bedröppelten Jungspund extra in mein Zimmer genommen (und Türe zu für die restlichen beiden sehr neugierigen Mijaulen - vor allem Nennbruder Wonko sah das gar nicht ein und sang und trommelte und tanzte vor der Tür und wollte partout REIN); und in einem großen Körbchen konnte er den Rausch ausschlafen und hatte Wasser da zu stehen und eins von den Katzenklos, was ihn aber nicht hinderte, auch daneben auszulaufen und mein Bett "anzubrüllen"
      ... aber das sind wir Muttis ja gewöhnt ... Und über Nacht ließ ich ein Lämpchen an, damit er sieht, wo er hinreihert, gut, was?, aber er sollte ja nicht in vollendeter Finsternis "wach" werden; war schon durch die Salbe auf den Augen irritiert genug (macht doch der fürsorgliche Tierarzt gegen das Schleimhaut-Austrocknen unter der Narkose auf die Augäpfel). - Jedenfalls wackelte das arme Tier auf unsicheren Stempeln durch's Zimmer und schlief mal unterm Schreibtisch, mal unterm Kontrabaß, mal in meinem runtergefallenen Pullover ein - und ich schöpfte das Häufchen Elend dann stets wieder in sein gepolstertes Körbchen. ...

    • Zarte Wesen:
    • Aramis

      ... Gerade eben läuft das übliche Morgenprogramm: vorhin, pünktlich drei Minuten vor'm Weckerklingeln, erschienen mit einem deutlichen PLUMPS erst der eine, dann der andere Kater auf meiner Bettdecke - Loco, der puschlige Silberrücken, pustete mir ins Ohr, und Wonko, der etwas Kleinere, Dunkle, hub an, den "Milchtritt" zu üben - und Patentante Dodo hockte auf meinem Schreibtisch auf einem überkatzenhohen Notenstapel und betrachtete die Aktion souverän ... Das übliche Morgengequietsche, Um-die-Füße-Gewusel sowie das Dramolett "Arme kleine Miezekatze mit ohne Futter stirbt Hungers!" folgten. Abzüge in der B-Note waren nötig, als die Pelzchen überstürzt und alle an der gleichen Stelle versuchten, die Badewanne zu entern; nachdem sie hinausgeflogen waren, schlichen sie sich wiederum an, linsten um die Ecke des Badvorhanges und guckten beim Duschen zu. - Hinterher wünschen sie, daß das Wasser in stetigem Strahl weiterläuft, damit man eine Spielpfütze erhält. -
      Jetzt ist alles im Normbereich: in der Küche stehen kreuz und quer Futternäpfe rum, denen man die üppige Befüllung von vorhin kaum noch ansieht - außerdem ist mit ihnen bereits Fußball gespielt worden. (Mit den Wassernäpfen übrigens auch.) Von den Katzenklos her weht ein verführerischer Duft, Marke "Pumakäfig", und der Flur dröhnt von den auf und ab galoppierenden Pelzjünglingen. (Katzen sind nämlich sanfte, zarte, leichtfüßige Wesen.) Patentante Dodo hat einen zentralen Hochsitz auf dem Bügelbrett inne und beobachtet mißtrauisch meine morgendliche Choreographie; normalerweise bin ich bereits seit fünf Uhr außer Haus, hab bloß heute mal frei - die Rausgeh-Formalitäten aber sind ja dieselben, und die kennt unsere Dickmadam (das Welpenfutter bekommt ihr prima!!) eben aus dem Effeff.

      Ja. Also keine Bange - die Tunichtbolde machen sich prachtvoll. Sie balgen sich und putzen sich gegenseitig, um dann wieder mit Hurra ein buntes Knäuel zu bilden - der eine Kater geht mit Mäuselsprung auf den anderen rauf, und es setzt Haue - aber bloß pro forma - und der Nennbruder moppt zurück, und dann gibt es wilde Verfolgungsjagden, an denen manchmal sogar Tante Dodo teilhat - bis ein jegliches Katzengelichter sich zu Tode erschöpft zur sanften Ruhe begibt: Loco pflegt im Bad-Waschbecken zu schlafen, Wonko im Wäschepuff, und Dodo auf dem meistbenötigten Schreibtisch-Stuhl. Na ja.

       

    • Silbermähne:

      ... Die beiden Katerrüpel sind hervorragend drauf! Der Kleinere, Wonko, hat sämtliche Befangenheit abgelegt und spielt mit vollem Einsatz mit Loco, der Silberwolke. Patentante Dodo weiß sich Respekt zu verschaffen, aber manchmal vergißt sie ihre Matronen-Haltung und tobt rum wie ein junges Mädchen. Die Katerchen steigen überall herum, verleihen der Wohnung den typischen Katzen-Pfiff, gucken hinter die Bücherreihen und machen Klimmzug am Badewannenrand. Ja, und merken Sie sich gut, falls Sie mal in die Verlegenheit kommen: an einem Kontrabaß kann man prima hochklettern und so auf den Schrank gelangen,! und wenn man in der Badewanne in der dortigen "Spielpfütze" steht, dann ist es erstens so, daß man unbedingt ein Pfotchen trockenputzen muß, ehe man es wieder ins Wasser stellt - nach der vierten Pfote fängt man wieder von vorne an. Und zweitens, der rinnende Wasserstrahl läßt sich leider nicht festhalten, und wenn man noch so sehr hineinbeißt ...

    • Mutterglucke:
    • Aramis

      ... Hierorts ist eigentlich alles im grünen Bereich. Bloß 'ne Kleinigkeit hab ich Ihnen noch gar nicht gebeichtet: am Neujahrsmorgen erhebe ich mich bar jeder Anmut, schaue nach den Mijaulen und erschrecke zu Tode: Wonko humpelt! - Kleiner Dreibeinkater - rechtes Vorderbeinchen deutlich geschont! Was sollte denn dieses? - Ich mir den Pelzkragen gegriffen: Abtasten ergab gar nichts. Im Pfotchen: nichts eingetreten. Beinchen insgesamt: im Stück. Gelenke alle richtigrum. Schulter vorhanden. Kein Schmerzgeheul beim Abtasten. Hm. - Und Feiertag! - Katerchen also erst mal wieder in freie Wildbahn entlassen. - Im Verlauf des Tages: er kam normal zum Fressen und Klogang raus, zog sich ansonsten zurück (wohl um den stürmischen Liebkosungen von Loco zu entgehen). Kam auch bloß mit vieler Mühe den Katzenbaum zu seiner Lieblingsmulde rauf.) Daraufhin haben wir ihm, damit er nicht klettern muß, den Transportkorb mit 'ner weichen Schmusedecke ausgestattet und unter'n Stubentisch gestellt. Das fand er äußerst entgegenkommend, adoptierte dieses Quartier und hat nun auch den Vorteil, daß Loco nicht an ihn rankommt - denn der Korb ist für einen weiteren Kater zu enge! -
      Na, und gestern nach meinem Dienst sind wir spornstreichs zum Tierarzt Porada getobt, weil ich doch etwas paranoid bin; Konrad ebenfalls. Der Doc klopfte gewissenhaft auf der maßlos erstaunten Miez herum, wog ihn auch gleich (2,7 auf der Richterskala), fand übrigens die Darmgeräusche normal, alles andere auch, und am Beinchen war auch nichts festzustellen - im übrigen war die Humpelei bereits fast gar nicht mehr zu sehen. Und so einigten wir uns darauf, daß Wonko irgendwo überhastet runtergehopst oder gegengerumpelt sein muß, und bei einem so jungen Tier mit noch nicht sooo gestähltem Skelettchen und Muskeln, na ja ... Jedenfalls nichts gebrochen, nichts Ernsthaftes. Weiter beobachten. ...

      ... so ist das nun jedesmal: wenn man einen Schirm dabeihat, regnet's garantiert n i c h t, und wenn man überbesorgt das kleinste Wehwehchen betüttelt, dann ist alles harmlos. So zum Glück auch hier! - Hat sich alles wieder von selbst gegeben - kein Humpeln mehr; die jagen einander bereits wieder, daß es nur so wackelt und üben in den Kurven die Arabische Kampfpirouette (aber wirklich nur fröhlich, ohne Beißerei) - Familienhymne sollte wohl werden: "Kommt ein Kater geflogen ...!, und das mit dem "setzt sich nieder auf mein' Fuß" stimmt auch - vor allem wenn man verzweifelt versucht, sich die Schnürsenkel zu binden! - Egal.

       

    • Katzenlümmelchen:

      ... Also, Sylvester ist gut verlaufen. Unsere Fenster sind offensichtlich genügend geräuschdicht. Bloß Loco wedelte unruhig mit dem Schwänzchen und mußte hier und da ein wenig getröstet werden. Und ich kam wieder erst nach zweie ins Bett, weil ich zuguterletzt auf dem Sofa links 'nen Kater und rechts 'nen Kater hatte und simultanstreicheln mußte. Und die Fernbedienung lag nicht in Griffweite! Also war ich gezwungen, eine endlose Sendung über die 70er zu konsumieren ... Schön, war meine Diskozeit, aber eigentlich hätte ich schon gerne was anderes gesehen! ...

       

    • Kein Wort über Himbeeren:

      ... Vorhin trampelten eine Weile zwei Tauben auf dem Fensterbrett rum und glotzten blöde auf die drinnen begeistert umhertanzenden Katzenjünglinge; aber denken Sie vielleicht, die wollten reinkommen und sich ein bißchen prügeln? Kein Stück! Olle Feiglinge! - Ja. Und merken Sie sich für Ihren ferneren Lebensweg: auf einen Zeitungszipfel, der mehr als sechs Fünftel über die Küchentischkante ragt, sollte man sich nicht setzen. Die Erdanziehungskraft ist nämlich noch in Betrieb. *GRÖHL* ...

    • Mijaulen:
    • Aramis

      ... nun hat der kleine Neukater seinen ersten Abend, die erste Nacht und den ersten Morgen hier bei uns glücklich hinter sich ... und ich wollte nur vermelden, daß sich alles ganz prima anläßt. Maine-Coon-Katze Dodo, die "Erbhofbäuerin", ist zwar etwas, äh, "angepißt" - und ganz offensichtlich der festen Meinung, wir hätten lieber einen Familienpack "SchlafUndNervenTee" kaufen sollen anstelle noch so einen Katzenflegel ... Pardon, das waren ihre Worte!. also, sie macht einen mehr beleidigten als ablehnenden Eindruck; bösartig auf keinen Fall, eher reserviert. Wird sie des neugierigen Katerchens ansichtig und nähert sich dieser auf mehr als fünfzig Zentimeter, dann faucht sie - Ordnung muß sein -, aber sie haut nicht zu und greift nicht an und kloppt nicht herum. Das ist doch schon mal was. - Loco dagegen, der wurde immer begeisterter und begeisterter, und wirklich und wahrhaftig sind die beiden Jungspunde schon kurze Zeit später auf's einträchtigste den Flur hoch- und runtergaloppelt, daß man wieder mal bloß zitieren konnte: Katzen sind ja sooo leichtfüßig und zart ...

      Was das Katerchen ist - so was Handzahmes und, Gottbehüte,! Fuß-Zutrauliches hab ich ja selten gesehen! Ach, und endlich mal wieder jemand, der k ö p f e l n kann! Loco macht das noch nicht - und Wonko geht sofort aus dem Leim und im Schnurren auf, wenn man ihn nur anfaßt, und schmust einen zu Boden - wunderbar. Seeeehr in acht nehmen sollte man sich da und bei jedem Schritt erst lächelnd die Lage peilen, ob da nicht ein vertrauensvolles Kinderkatzengesichtchen herauflinst und schnurrend um die Hausschuhe streicht - da wollen wir doch keinen Flurschaden anrichten!
      Der kleine Schmusekopf ist sehr, sehr freundlich, extrem neugierig, trampelt begeistert hinter jedem her, der sich bewegt - sogar (vooorsichtigen Schleich-Schrittes) hinter der eingeschnappten Tante Dodo; hat die Futter-Ecke akzeptiert und das Katzenklo, und ich glaube, den Wohnzimmertisch wird er auch adoptieren. Das scheint ein Kater-spezifisches Wesensmerkmal zu sein ... Nun bin ich bloß gespannt, wie das weitergeht, wenn alle beide diese Kater-Vorliebe entwickeln! Und Gottbehüte ausgewachsen sind - jeder so zwölf Kilo, was, und sechzig Zentimeter ... ! (Dann werd ich wohl einen größeren Tisch kaufen müssen. *PRUUUST*)
      - Allerdings: mit EINEM "Hops auf den Tisch", das schaffen Ihre Majestät noch nicht - das haben der Herr Prinz probiert und sind polternd im Westen untergegangen ... aber Übung macht den Meister, nicht wahr?, und es ist noch kein Meisterkater vom Himmel gefallen - bloß vom Stubentisch - aber dafür sind die großen Zweibeiner ja da, daß sie einen raufheben ...

      Momentan schläft er, zu Tode erschöpft, direkt neben der Tastatur und mit dem Hinterteil auf dem Telefon, und sobald er blinzelt, bekommt er Streicheleinheiten und die geraunte Versicherung, daß er ein "guter Kater" sei. Dann pennt er glücklich weiter. (Loco hat, wie ich den Geräuschen entnehme, gerade in der Küche mit den Abbrucharbeiten begonnen. Fleißiges Tier.) Nun werde ich mal gehen und die "verschnupfte" Mieze Dodo trösten und etwas bespaßen ...